Mehr freie Parkplätze? So geht`s 24. Januar 2020 / Mobilität & Verkehr

Anwohnerparkzonen und zentrale Parkplätze sorgen für Entlastung

Zurzeit geistert das Wort Verbotspolitik durch den Kommunalwahlkampf. „Die wollen uns das Autofahren verbieten und die Parkplätze wegnehmen“, wird dreist behauptet. Ernsthafte Gründe für solche Vorwürfe gibt es allerdings nicht. Was es dagegen schon gibt, ist eine intelligente und vernünftige Parkplatzpolitik. Und die will ich Ihnen hier erklären.

Wie viele Parkplätze frei sind, hängt auch davon ab, wie lange geparkt werden darf

Es mag banal klingen, aber die Frage, wie lange man wo parken darf, ist in Sachen Parkplatzsuche von großer Bedeutung. Ein Beispiel: Vor ein paar Jahren gab es eine Parkscheinregelung auf dem Schlossplatz. Jedoch hatte sich längst herumgesprochen, dass die Schlösser- und Seenverwaltung des Freistaats diese Regelung nicht kontrollierte. Die Folge war, dass ein Großteil der Parkplätze von Dauerparkern belegt wurde. Dann hat die Stadt die Kontrollen in die Hand genommen, die kostenpflichtigen Parkscheine wurden abgeschafft und eine 90-Minuten-Höchstparkdauer eingeführt. Dies hatte die positive Konsequenz, dass seitdem deutlich mehr Parkplätze frei sind für Menschen, die in der Altstadt etwas zu erledigen haben. Im Gegenzug haben wir 2019 die Zahl der Parkplätze auf der Thoma-Wiese um gut 70 Plätze erhöht. Dort kann man kostenlos und ohne zeitliche Beschränkung parken. Wer länger parken muss, für den ist die zentral gelegene Thoma-Wiese also ein gutes Angebot. Es ist eigentlich immer ein Platz frei.

Noch ein Beispiel: Die Anwohnerparkzonen am S-Bahnhof

Auch zwei Wohngebiete in unmittelbarer S-Bahn-Nähe sind gute Beispiele für intelligente Lösungen in der Parkplatzfrage. Das Wohngebiet östlich des Bahnhofs war ständig zugeparkt, so dass Anwohner oder deren Besucher kaum einen Parkplatz fanden. Deshalb haben wir dort Dachaus erste Anwohnerparkzone eingerichtet. Mit dem Ergebnis, dass dort wieder zahlreiche Parkplätze frei wurden, die vorher von Dauerparkern belegt waren. Dieser Erfolg lässt sich auch westlich des Bahnhofs beobachten, wo wir zwischen Münchner Straße, Bahnhofstraße und der Bahnlinie die zweite Anwohnerparkzone eingerichtet haben.

Eine dritte Anwohnerparkzone entsteht beim Krankenhaus

In diesem Jahr werden wir im Wohngebiet rund um das Krankenhaus eine weitere Anwohnerparkzone einführen. Ich bin zuversichtlich, dass auch diese das Parkplatzangebot für Anwohner und deren Besucher verbessern wird. Dabei galt es allerdings zu beachten, dass wir den Friedhofsparkplatz nicht in die Parkzone mit aufnehmen. Denn für Friedhofsbesucher und Teilnehmer an Trauerfeiern und Beerdigungen soll das Parken kostenlos bleiben, finde ich.

Wer etwas erledigen muss, hat Vorrang vor Dauerparkern

In meinen Augen ist eine Parkplatzpolitik dann vernünftig und intelligent, wenn sie dafür sorgt, dass im öffentlichen Raum möglichst viele Parkplätze für Menschen zur Verfügung stehen, die etwas zu erledigen haben. Öffentlicher Parkraum ist nicht zuerst dafür da, dass man sein Wohnmobil oder seinen Zweitwagen wochenlang kostenlos am Straßenrand parken kann. Jeder öffentliche Parkplatz, der dauerhaft von nur einem Parker in Beschlag genommen wird, ist ein Parkplatz weniger für alle anderen.

Auf den Punkt gebracht

Niemand will irgendjemandem das Autofahren verbieten oder Parkplätze wegnehmen. Anwohnerparkzonen sorgen dafür, dass wieder mehr Parkplätze für Anwohner und Besucher zur Verfügung stehen. Kostenlose Dauerparkplätze haben wir auf der Thoma-Wiese eingerichtet.

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