Wichtig bei Firmenbesuchen und Gesprächen über die Standortpolitik eines Unternehmens ist, dass sich die Stadt und die unternehmerischen Entscheidungsträger auf Augenhöhe begegnen und offen über Möglichkeiten und Perspektiven sprechen. Natürlich kann eine Stadt nicht jeden Wunsch eines Unternehmens erfüllen, allein schon aus Platzgründen. In solchen Fällen muss man das den Unternehmen offen sagen. Meistens findet sich dann eine andere Lösung. Und manchmal kann man als Stadt tun und machen, was man will, und kann eine Schließung oder eine Standortverlagerung trotzdem nicht verhindern. Zum Beispiel damals, als der Myllykoski-Konzern beschloss, die Papierfabrik Dachau zu schließen, weil sie dem Konzern nicht rentabel genug war. Dann zeigt sich leider, wie knallhart einige Unternehmen sein können. Für den Konzern war das ein emotionsloser Federstrich, aber für die betroffenen Angestellten ein dramatischer Lebenseinschnitt. Deshalb stehen für mich in meinen Gesprächen mit den Dachauer Unternehmern die Themen Arbeitsplatzsicherheit und Standorttreue immer ganz weit oben auf der Prioritätenliste.